Monatsbrief Februar - März 2014

|   Monatsbriefe

 

Dankbare Menschen entdecken überall Geschenke.
Sie können mit dem Herzen sehen.
Das Geschenk in jedem Geschenk ist die Gelegenheit,
sich am gegebenen Zeitpunkt zu freuen,
oder aufzustehen, um etwas zur Veränderung zu unternehmen,
oder anzunehmen, was nicht zu ändern ist…
Dann wird die Dankbarkeit selbst
Zur Quelle unseres Glücks.

David Steindl-Rast

 

Liebe Kontemplations- und Mystik-Interessierte!
Liebe Weggefährtinnen und Weggefährten!

Nun liegt unser zehnjähriges Jubiläum hinter uns. Für mich Grund zu tiefer Dankbarkeit. Es waren spannende, erfüllte Tage, die etwas Aufscheinen ließen von dem, was in unserer Weggemeinschaft gewachsen ist. Ebenso wie das Fünfjährige eine Zäsur darstellte, so scheint es mir auch dieses Mal zu sein. Damals nahmen wir eine Wende, hin zur stärkeren Betonung der gemeinschaftlichen Praxis. Neben der Stillepraxis trat stärker das Augenmerk auf die Kraft und Wirkweise der Communio, der Gemeinschaft, der Gemeinde oder Sangha, wir immer wir dies bezeichnen wollen.

Die Früchte dieser Entwicklung zeigten sich in unserem jetzigen Feiern, nicht nur in der Vielzahl der Mitfeiernden, sondern gerade auch in der Qualität der Verbundenheit und in der Fähigkeit, die „Feier des Lebens – Gottesdienst aus der Stille“ zu tragen. Dieser Spur würde ich gern folgen - gerade auch in der Etablierung einer solchen gottesdienstlichen Form in unserer Region. Mein momentaner Gedanke ist, diese Feier im Anschluss an einige Kontemplationstage im Jahr anzubieten. Natürlich ist mir bewusst, dass dies für die Teilnehmenden der Tage einen anderen Übergang als sonst bedeutet. Gleichwohl würde ich dies gern als einen Dienst unserer Weggemeinschaft verstehen. Zudem wäre es eine Gelegenheit für Menschen dazuzukommen und die Atmosphäre zu erleben, für die ein ganztägiges Sitzen keine Möglichkeit darstellt. Mir erscheint dieses Modell sinnvoller, als ein eigenes Angebot am Sonntagnachmittag, da dies entweder ein weiteres Wochenende benötigt, oder aber einen zweiten Tag des Wochenendes in Beschlag nimmt. Für Rückmeldungen zu diesen Erwägungen bin ich dankbar. Vermutlich gibt es im Laufe dieses Jahres einen Versuch.

Sehr gute Rückmeldungen hat der gewählte Ort, die Christuskirche, erhalten. Einige fragten, ob wir nicht immer dort sein könnten. Vielleicht ist bei Bedarf dies ja immer mal wieder eine Möglichkeit, insbesondere für die Samstage, an denen wir mehr Platz vertragen könnten.

Wohin geht der Weg unserer Weggemeinschaft? Wie ich mir nicht hätte vorstellen können, was bisher geworden ist, so bin ich auch jetzt gespannt. Sicher wird es sich dabei um äußere und innere Entwicklungen handeln. Innerlich liegt mir weiterhin an Vertiefung unserer Praxis, an Entwicklung einer stillegeprägten Lebenskultur und an einem Beitrag zur kollektiven Bewusstseinsentwicklung, der sich im gegenwärtigen Paradigmenwechsel andeutet. Dies bedeutet äußerlich, dass ich einerseits niedrigschwellige Angebote aufrechterhalten, andererseits aber gerade auch die intensivierten Formen beibehalten und weiterentwickeln möchte. So wird es ab 2015/16 ein weiteres dreijähriges Trainings-Angebot geben, zu dem es schon Interessenten gibt. Überlegen lohnt sich also schon. Ebenso bin ich in der Konzeptionsphase für ein zweijähriges Angebot für kirchliche Mitarbeitende (ehrenamtliche wie bezahlte) zum Thema „Beseelte Seelsorge“ oder „Beseelte kirchliche Praxis“, bei dem es um Seelenverankerung und Seelenverbindung, sowie den Transfer einer an mystischen Erfahrung orientierten Haltung in kirchliche Praxis gehen wird. Dies wird womöglich als Kooperation der Akademie Heiligenfeld und des Benediktushofes stattfinden.

Und hier vor Ort? Vielleicht kommt in den nächsten Jahren ja doch eine Gelegenheit, unserer Weggemeinschaft eine lokale Mitte zu geben. Immer noch träume ich von einem Ort des Zusammenlebens und Praktizierens. Sei es, dass einige von uns in relativer Nähe zueinander und einem gemeinsamen Praxisraum wohnen, sei es, dass sich dies mit einem gemeinsamen Wohnprojekt verbindet. Vielleicht gibt es ja Menschen, die diesen Traum ebenso träumen?

Immer wird es darum gehen, das einfache Da-sein einzuüben, dem Leben in seiner Soheit weniger Widerstand entgegen zu setzen und das „Geschenk in jedem Geschenk“ – wie Bruder David das nennt – auszupacken und uns dem Leben hinzugeben.

So freue ich mich auf weitere gemeinsame Wege im Alltag nach dem rauschenden Jubiläum und lade herzlich zu folgenden gemeinsamen Praxismöglichkeiten ein:

1. Immer Donnerstags: Abend der Stille und Kontemplation, 19.30 – 21.30 Uhr in der salus klinik, Haus C Raum 187: Hinführung in die Stille, drei Phasen des Sitzens zum Teil mit Hinführung, Rezitation und Wegweisung der Mystik, Abendritual. Hierzu ist keine Anmeldung nötig.

2. Dreijähriges Training: 12. – 16. Februar auf dem Benediktushof

Achtung - Achtung - Achtung
Leider muss die Multiprofessionelle Arbeitsgemeinschaft am 19.2. wegen eines wichtigen kirchlichen Termins ausfallen!

3. Kontemplationstag im Februar: Kontemplation intensiv am 22. Februar
Von 10.00 – 18.00 Uhr im Vitos Waldkrankenhaus Köppern. An diesem Tag wird das Sitzen in der Stille im Vordergrund stehen.

4. Kontemplationskurs im Haus der Stille Waldhof Elgershausen 27.2. – 2.3.
Dies wird der vorletzte Aufenthalt dort vor der Schließung sein. Er ist besonders geeignet auch für Menschen, die uns kennenlernen, eine gründlichere Einführung erleben und längere Sitzzeiten ausprobieren, oder sich mal wieder eine Zeit der mehrtägigen Praxis gönnen wollen. Zudem ist dies ein kleiner, überschaubarer Kurs und gut geeignet für alle, die die großen Kurse nicht so mögen. Während dieser Tage besteht die Möglichkeit zur Teilnahme an den dreimaligen Stundengebeten des Hauses.

5. Kontemplationstag im März: Kontemplation und Tönen am 22. März
Von 10.00 – 18.00 Uhr im Vitos Waldkrankenhaus Köppern. An diesem Tag wird neben dem Sitzen in der Stille das Tönen im Sitzen und Liegen unsere Praxis unterstützen.

6. Spiritualität in der Sterbebegleitung 3. Modul der Weiterbildung am 29. März

7. Assistententreff
Am 9. April um 18.30 Uhr in der Oase des Vitos Waldkrankenhauses im Köppern

8. Friedrichsdorfer Gespräch Spiritualität und Heilung der ACGF am 10. April, 20.00 Uhr in der salus klinik:
Fernand Braun: Mitgefühl ist mein schlichter Glaube und meine wahre Religion

Fernand Braun ist der Nachfolger von Willigis Jäger in der Kontemplation, einer der spirituellen Leiter des „Benediktushofes – Zentrum für spirituelle Wege“ und der „Wolke des Nichtwissens – Kontemplationslinie Willigis Jäger“.

Noch 2 kurze Hinweise:

Den Jubiläumsvortrag gibt es als CD Aufnahme (Die erste Auflage ist bereits vergriffen, aber Renato hat nachgearbeitet – Vielen Dank). Weitere Materialien des Jubiläumswochenendes werden demnächst im Internen Bereich der Website zu finden sein.

Auf unserer Webseite www.kontemplationundmystik.de findet sich eine kurze Zusammenfassung, wie in einfacher Weise eine Registirerung für den Zugang zum internen Bereich der Webseite vorgenommen werden kann. Dort ist dann u.a. die Anmeldung zu Angeboten der Weggemeinschaft (z.B. Tag der Stille) möglich. 
Die Bestellung/Abbestellung des Monatsbriefes erfolgt unabhängig von der Registrierung. und kann einfach über den Menüpunkt "LOGIN - Bestellung Monatsbrief" vorgenommen werden. 

So freue ich mich auf ein Wiedersehen, gemeinsame Praxis der Stille und wünsche Euch, viele Augenblicke als Geschenke zu erleben, die es zu gewahren gilt.

 

Sven-Joachim Haack