Monatsbrief zum Jahresbeginn 2021

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Zunächst wünsche ich Euch ein gutes, gesegnetes neues Jahr. Möge es Gesundheit und Heilung,

Erfüllung ohne Überfüllung, Inspiration und Präsenz, Lebensfreude, Glück und Segen bereithalten....

Monatsbrief Jahresbeginn 2021

 

Jesus Christus Spricht:

Seid barmherzig,

wie auch euer Vater barmherzig ist

Jahreslosung 2021 die Bibel Lukasevangelium 6,36

 

Das höchste Werk, das Gott je wirkte in allen Kreaturen,

das ist Barmherzigkeit…

Das  Werk der Barmherzigkeit ist Gott so wesensverwandt …

Und bedeutet, dass Gott die Seele in das Höchste und Lauterste versetzt,

dass sie zu empfangen vermag:

In die Weite, in das Meer, in ein unergründliches Meer,

dort wirkt Gottes Barmherzigkeit.

Meister Eckart Deutsche Predigt 8

 

Liebe erwächst nicht aus Geboten.

Sie bezieht ihre Kraft aus der Erfahrung

des allen gemeinsamen Lebens.

Die Mystik lehrt: Je tiefer meine Erfahrung, desto größer die Barmherzigkeit

- Willigis Jäger

 

 

Liebe Weggefährtinnen und Weggefährten!

Lieb Mystik und Kontemplationsinteressierte!

 

Zunächst wünsche ich Euch ein gutes, gesegnetes neues Jahr. Möge es Gesundheit und Heilung,

Erfüllung ohne Überfüllung, Inspiration und Präsenz, Lebensfreude, Glück und Segen bereithalten.

Dazu ausreichend Geduld und Kraft für die aufkommenden Aufgaben.

Barmen, dieses alte deutsche Wort, welches der Duden mit Mitgefühl erfüllen beschreibt.

Wunderschön, ich lieb es, schon den Klang: barmen. Es tönt wie eine Herzenstätigkeit, berührbar, empfindsam, mitfühlend.

Die Aufforderung der diesjährigen biblischen Jahreslosung: seid barmherzig bindet dies an eine Relation: wie euer himmlischer Vater es ist.

Und so wurde sie oft zu einem moralischen Postulat, was sie verkommen lies und den Ruf der Barmherzigkeit beschädigte.

Meister Eckart erklärt sie zum innersten Wesen Gottes, zum größten Werk, womit Gott uns in eine Weite und in ein unergründliches Meer führt.

Willigis Jäger führt dies fort und versteht Barmherzigkeit im Kontext spirituellen Erwachens.

Je tiefer ich in die Erfahrung der Gegenwärtigkeit Gottes in allem und allen eintauche und hineinreife,

desto größer die Barmherzigkeit. Die Trennungen zerfallen und die Erfahrung des einen Lebens,

das wir alle teilen, leben und mit unserer Existenz feiern überbrückt das Unterscheidende, so dass es nicht mehr als Trennendes erfahren wird.

Sicher ist gegenwärtig Mitgefühl der populärere Begriff, dem Dalai Lama sei Dank

und doch möchte ich den christlich getönten Begriff des barmenden Herzens nicht aufgeben.

Im Gegenteil, es gilt ihn in seiner ganzen strahlenden Schönheit und Würde zu benutzen und ihn in alltägliche Lebenskultur zu überführen.

Unser Weg des kontemplativen Gebetes lädt uns dazu ein: im Sitzen in Stille uns tief zu begegnen,

auch dem, was in uns erbarmenswürdig ist und des barmenden Herzens bedarf, was also in Selbstmitgefühl geborgen,

verstanden, erforscht, eingesehen und geheilt sein will. Dieses in der Stille halten,

auch aushalten fördert die Transmission und Verwandlung und erhöht unsere Berührbarkeit auch im Blick auf andere und ihr Leidvolles,

befähigt uns also mit Mitgefühl zu erfüllen.

JA, ein Jahr der Barmherzigkeit im Blick auf uns selbst und auf andere und anderes, das wäre eine gutes Motto für dieses neuen,

voraussichtlich wieder außergewöhnliche Jahr, an dessen Beginn wir stehen.

Möge unsere Praxis der Stille und dazu befähigen: tiefer zu hören, liebevoller zu sprechen, mitfühlender und damit lebensfreundlicher zu leben.

 

Ich freue mich sehr auf weitere gemeinsame Praxis, wo nötig und sinnvoll digital, insbesondere aber leibhaftig und lade zu den nächsten Möglichkeiten ein:

 

Gleich zu Beginn des Jahres geht es weiter wie es endete: mit pandemiebedingtem Ausfall. So muss sowohl unser Umzug als auch unser erster Kontemplationstag am neuen Ort verschoben werden. Ebenso ist meine Verabschiedung am 7. Februar abgesagt, bzw. auf den 11. Juli verschoben. Ebenso ist das Friedrichsdorfer Gespräch am 3.2. mit meinem Vortrag abgesagt und wird hoffentlich auf den 30 Juni verschoben.

Hoffentlich kann unser Auftakt in Heilig Kreuz am zusätzlichen Kontemplationstag am 20. Februar stattfinden. Er war nicht vorgesehen ist mir aber lieb, da der März bereits den 3. Ökumenischen Frankfurter Kontemplationstag bereithält und ich einen Auftakt für uns wichtig finde. Also: kommet zuhauf!

Neuer Umzugstermin: 9. Februar 9.30 – 14.00 Uhr Unterstützung erwünscht.

Abende der Stille und Kontemplation digital, donnerstags 19.00 – 21.00 Uhr. Zugang bekommt ihr über die Website, dort könnt ihr den Zugangslink anfordern. Es sind jeweils drei Runden des Sitzens, die erste zum Ankommen angeleitet, eine Rezitation und kurzer Vortragsimpuls und das Abendritual des Hofes. Für diejenigen die wollen gibt es im Anschluss Austauschmöglichkeit.

25.-29. Januar: Unterbrechung auf der Höhe des Tages 13.00 bis 13.30/45 im Rahmen der Woche der Stille. Dreißig Minuten für mich selbst, angeleitet werden: Vier Tore zu mir selbst, Sitzen in Stille, Hinführung zu Selbstmitgefühl, jeweils 30 minütig. Für diejenigen die können und wollen gibt es eine Austauschzeit im Anschluss. Anmeldung und Zugang über unsere Website.

 

Besondere Termine der Weggemeinschaft 2021: in der Hoffnung, dass sie stattfinden können:

20. Februar: Erster Kontemplationstag in Heilig Kreuz, unserer neuen Weggemeinschaftsheimat

6.-11. Juli: Kontemplationskurs der Weggemeinschaft im Exerzitienhaus Hofheim zusammen mit Ehemaligenkurs des Dreijährigen Trainings. Diesen Kurs möchte ich zukünftig anbieten und zu einem festen Element der Weggemeinschaft machen. Hier lebt Zugehörigkeit, gemeinsame Praxis und auch Austausch. Anmeldung über Website möglich.

13. November: Tag der Weggemeinschaft. Am neuen Ort ist es uns voraussichtlich möglich, diese schöne Tradition mit gemeinsamen Praxistag, Austausch und gemeinsamen Abendessen wieder aufleben zu lassen. Anmeldung über Website auch bereits möglich.

 

Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, mache einen Plan.Also mal sehen, was aus alledem wird? Aus unserer Übung wissen wir: es geht nur von Augenblick zu Augenblick, keine Garantie, keine Sicherheit und doch die Hoffnung unseren Fuß zu setzen und samtenen Halt zu finden. So wünsche ich Euch Geduld, Zuversicht und Kraft für das Kommende und freue mich auf gemeinsames Praktizieren so oder so.

Seid alle in herzlicher kontemplativer Verbundenheit gegrüßt

 

Sven