Monatsbrief Oktober 2020

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Die vollkommene Freude besteht darin, Gott in allen Dingen zu erblicken. Wie kommt es dazu.

Monatsbrief Oktober 2020

 

Die vollkommene Freude besteht darin,

Gott in allen Dingen zu erblicken.

Juliana Von Norwich

Ich habe auf der Suche nach Gott

Die ganze Welt durchwandert und ihn nirgendwo gefunden.

Als ich wieder nach Hause kam

Siehe da stand er vor der Tür meines Herzens und sprach:

„Hier warte ich auf Dich seit Ewigkeiten“

DA bin ich mit ihm ins Haus gegangen.

Rumi

Ich führe sinngemäß fort:

Und als ich wieder heraustrat, siehe,

da begegnete und leuchtete er mir in allen und allem entgegen.

  • SJH

 

Liebe Mystik- und Kontemplationsinteressierte!

Liebe Weggefährtinnen und Weggefährten!

 

Die vollkommene Freude besteht darin, Gott in allen Dingen zu erblicken. Wie kommt es dazu.

M.E. ist der Prozess dahin in dem Zitat von Rumi beschrieben, welches ich um einen Satz sinngemäß erweitert habe:

Ich habe die ganze Welt durchwandert auf der suche nach Gott: ich habe im Außen und Draußen gesucht

in der Welt der Dualität nach Etwas, dem Verdinglichten, einer Person, Gott nach Sinn, Glück, Erfüllung der Sehnsucht.

Und habe ihn nirgends gefunden. So ist es nicht zu haben.

Als ich wieder nach Hause kam, von dieser langen Zeit im Außen, Draußen, in der Fremde und entfremdet,

siehe, da stand er an der Tür meines Herzens, also an der Schwelle zwischen Innen und Außen und sprach:

Hier warte ich auf Dich seit Ewigkeiten. Ich war nie weg, war immer da, in Erwartung Deiner,

aber Du warst aushäusig, nicht anwesend, präsent, abwesend im eigenen Leben, eben auf der Suche Draußen in der Fremde der Welt.

Deshalb auch immer wieder die Aufforderung der Erfahrenen: Franziskus: „was Du suchst, sucht Dich!“

Karlfried Graf Dürckheim: “Der Mensch soll nicht sagen, ich suche Gott oder mein wahres Wesen. Gott

und das wahre Wesen tun nichts anderes, als Dich zu suchen. Also bleibe stehen, höre auf zu suchen,

halte an und inne und lass Dich finden!“ Rüttele nicht mit aller Macht an der Tür nach Draußen, die Tür geht nach innen auf!

Da bin ich mit ihm ins Haus gegangen, ins Herz, mein Innerstes hinein auf den Grund der Höhle meines Herzens,

um heilige Hochzeit zu feiern, die mystische Einheit, Teresas siebte Wohnung in der Burg. Coincidentia oppositorum,

wie Nicolaus von Kues das nennt, Zusammenfall der Gegensätze unio mystica.

 

Aber hier im Brautgemach endet der Weg nicht, er führt zurück in die Welt und ihren Alltag. Deshalb:

Und als ich wieder hinaustrat, siehe, da begegnete er/ sie mir in Allen und Allem,

leuchtete das Göttliche mir in allem entgegen. „Dann schmecken alle Dinge nach Gott“, wie Eckhart das nennt.

Das größte Glück nennt Juliana das. Nichts ist Draußen verändert, aber alles ist anders

Durchgebrochen in diese Seinsebene verändert sich die Perspektive auf alles.  Die Verwandtschaft

und Herkunft aus dem einen wird erfahrbar. Wir alle leben das eine Leben Gottes.

Nicht ich lebe das oder mein Leben, das Leben geht durch mich hindurch, grenzt sich ein,

differenziert sich aus und lebt sich dar.

 

Dies zu entdecken ist die vollkommene Freude. Dafür schließt uns der Übungsweg auf und bereitet uns vor,

macht uns durchlässig. So wünsche ich Euch diese Erfahrung in dieser Ernte- und Herbstzeit dieses außergewöhnlichen Jahres

und lade herzlich zu gemeinsamer Praxis und Weggemeinschaft ein;

 

1. Abend der Stille und Kontemplation digital, donnerstags 19.00-21.00 Uhr Zoom-Meeting beitreten

https://zoom.us/j/77183136078?pwd=UzUrU0UvcWlWV2F5RmgyTGQ1RHhhdz09

Der Abend findet nicht am 8. Oktober statt.

 

2. 2. Ökumenischer Kontemplationstag mit Mahlfeier 3. Oktober 10.00 -18.00 Uhr in Heilig Kreuz, Meditationszentrum Kettelerallee 45, Frankfurt, Anmeldung über Website

 

3. Forum Schmerlenbach: Vortrag: Sven-Joachim Haack: Wenn Stille alltäglich wird – individuelle und kollektive Wirkungen der Kontemplation, 19.00 Uhr am Sonntag, den 18. Oktober,

Anmeldung erforderlich, Gebühr 5,-€ Vortrag, Gespräch, Agapefeier

 

4. Friedrichsdorfer Gespräch Spiritualität und Heilung am Mittwoch, den 28. Oktober um 20.00 Uhr in der ev. Kirche Friedrichsdorf Hugenottenstr.,

neben der salus Klinik.

Jahresvortrag der Weggemeinschaft von mir: Das Eine ist meine wahre Natur und die Natur aller Wesen.

Achtung: coronabedingt ist der Jahresvortrag der Weggemeinschaft einen Tag vorverlegt und aus der Klinik in die benachbarte ev. Kirche.

Anmeldung über Website erforderlich, da Platzbegrenzung.

 

Vorausschau:

5. Kontemplation und Ikonenmalen, 22.-27. November Benediktushof mit Konstantina Stefanaki und mir

 

6. Meine Verabschiedung aus dem Pfarrdienst in den Ruhestand wird am 7. Februar 2021 um 14.00 Uhr in der Ev. Kirche in Friedrichsdorf Seulberg stattfinden. Ich freue mich, wenn einige von Euch mich dabei begleiten. Da dies aber vermutlich noch Corona bedingt stattfinden wird, ist der Zugang streng limitiert. Ich kann noch nicht sagen wie viele Plätze für die Weggemeinschaft zur Verfügung stehen. Deshalb bitte ich bereits jetzt um Interessenbekundung direkt an mich. Ich sammle diese und schaue dann, was möglich ist.

 

7. Rezitationsordner: Gegenwärtig ist unser Rezitationsordner, der auch in der Sammlung für 2 Jahre stabil sein wird in Druck. Es gibt ihn ab Anfang Oktober als Ringbuch im Format A5 zu erwerben. Preis 20,- plus Porto und Versand, Bestellung über Website und direkt bei mir.

 

8. Meditationsstolen. Diese propagiere ich ja seit nunmehr zwei Jahren und biet sie jetzt auch an. Eine Stola mit Logo der Weggemeinschaft kann bestellt werden. Dazu ist individuelle Gestaltung mit Symbolen möglich. Entweder selbst gemalt oder als digitales Bild, welches auf eine Folie gebracht wird, welche aufgebügelt werden kann. Damit können die Stolen jeweils an den eigenen Weg erinnern und mit Erfahrungen verbinden, zudem sind sie Zeichen der Verbundenheit und Zugehörigkeit zur Weggemeinschaft. Weitere Infos bei mir direkt.

 

In Vorfreude auf gemeinsames Praktizieren und Wiedersehen bei einer der Gelegenheiten grüße ich herzlich

 

Sven