Monatsbrief Januar 2025
Wenn wir von der Mitte sprechen,
in der und aus der der Mensch leben soll,
so geht es noch um mehr als Herz oder Hara.
Es geht um Christus. Er ist die Mitte,
aus der heraus wir leben sollen.
Christus nicht nur als jemand, an den wir glauben,
sondern den wir als Herz aller Dinge und uns selbst erfahren…
Was heißt es, wirklich ein Mensch zu sein und aus welchem
Zentrum soll er leben?
Das Herz meint dann keinen Ort im Körper,
sondern die für ihn maßgebende und verpflichtende Gotteserfahrung,
wobei Gott für mich nicht der Gott einer bestimmten Religion,
auch nicht des Christentums ist,
sondern ein Wort für das personal erfahrene Überweltliche Sein.
- Karlfried Graf Dürckheim
Liebe Mystik- und Kontemplation interessierte!
Liebe Weggefährtinnen und Weggefährten!
In vorweihnachtlicher Atmosphäre sitze ich am vierten Advent am Schreibtisch
und schaue hinüber ins Neue, versuche den Monatsbrief für Januar zu schreiben.
Vielleicht deshalb dieser Impulstext von Graf Dürckheim. Christus,
den wir dieser Tage feiern in seiner Bedeutung gerade auch für die Kontemplation.
Christus nicht als zu glaubendes etwas, sondern als erfahrene Mitte meiner Selbst,
als Herz aller Dinge.
Der Weg in diese Erfahrung: die Kontemplation in der Einübung der Ichaktivität,
dem Lauschen auf das innerste Wesen, die treue Ein- und Heimkehr bei sich selbst,
um im Grund angelangt grundsätzlich und wesentlich zu erfahren.
Eine große Hoffnung und Verheißung: personal erfahrbares überweltliche,
überraumzeitliches Sein. Das unlösbare Rätsel, das unergründliche Geheimnis
zu erfahren, zu schmecken, zu gewahren. Hieraus erwächst das Erleben von Mitte,
meiner Selbst und der Welt. Damit schiebt sich das Anscheinende nicht mehr vor
das Eigentliche, gibt sich die sekundäre Sehnsucht nicht mehr als die primäre aus.
Das Raumnzeitliche taucht auf als das, was es ist: bedingt und abhängig entstanden.
Das hat seine bleibende Bedeutung und Beauftragung für uns und doch wird die
Verwechselung deutlich die darin besteht im Raumzeitlichen ewige
und tiefste Erfüllung und Stillung unserer Sehnsucht zu erwarten.
„Man muss sich mit Ewigem beschäftigen, um aktuell zu sein“ Simone Weil.
Lassen wir uns nicht den Blick vernebeln von der Glitzerwelt der raumzeitlichen
Erscheinungen, sondern das Ganze zu sehen vermögen.
Blick auf die Weggemeinschaft
Es war wieder ein bewegtes Jahr der Weggemeinschaft, welches gerade zu Ende
geht. Meine persönliche Veränderung durch den Ausschluss aus der Wolke des
Nichtwissens hat vielfältige Überlegungen angestoßen, die zu grundsätzlicher
Veränderung führen; neben dem uns bisher leitenden Gedanken, wir sind nicht,
wollen nicht sein und nichts werden, ist die Entscheidung gefallen nun doch eine
konkrete gesellschaftliche akzeptierte Form in Raum und zeit anzunehmen,
auch im Blick auf die Zeit nach meiner Wirksamkeit.
Die Weggemeinschaft wird ein Verein.
Und gleichzeitig geht sie darin nicht auf und bleibt, was sie ist: wer da ist
und sich zugehörig fühlt, gehört dazu. Die Weggemeinschaft geht nicht im Verein auf.
Dieser gibt aber eine anerkannte Form, die einen verlässlichen Rahmen schafft.
Mitgliedschaft ist möglich und erwünscht, aber nicht nötig oder Voraussetzung für
Teilnahme oder Zugehörigkeit an dem, was wir zutiefst sind und bleiben wollen:
Praxisgemeinschaft des kontemplativen Gebetes und des kontemplativen Weges.
Besondere Termine der Weggemeinschaft 2025
Auch in diesem Jahr sind einige Termine definiert, bei denen in besonderer Weise
die Weggemeinschaft sichtbar werden soll. An ihnen soll etwas von unserer
Erscheinungsform sichtbar werden.
Deshalb besonders herzliche Einladung dazu:
Tag der Weggemeinschaft mit Vereinsgründung am 14. Juni
Wer zu den Gründungsmitgliedern zählen will – herzlich willkommen
Woche der Weggemeinschaft vom 20. – 25. Juli am Benediktushof
Eine Woche intensiver gemeinsamer Praxis, erstmals als Gastkurs,
deshalb Anmeldung über mich
Jahresvortrag Freitag 31. Oktober Heilig-Kreuz 20.00 Uhr:
Geheimnis der Communio – Lob der Communio – Weggemeinschaft leben und verkörpern.
ProjektklosterStadtkloster
Die Idee habe ich ja bereits im letzten Monatsbrief kurz umrissen.
Ein ökumenisch-kontemplatives Stadtkloster in Frankfurt als Ort dauerhafter Praxis
der Kontemplation, getragen von einer vor Ort lebenden Gruppe und Gemeinschaft,
initiiert und getragen von der Weggemeinschaft.
Als nächster Schrift unserer Entwicklung die Entstehung eines solchen Praxiszentrums.
Das wäre schön.
Dazu rufe ich zur Bildung einer Projektgruppe auf, die den Prozess dorthin gestaltet.
Zu diesem Auftakt sind nicht nur Menschen eingeladen, die dort einziehen
und sich verbindlich verpflichten wollen, sondern allen, bei denen dies Projekt
innere Resonanz hat und die sich gern miteinbringen und die Entstehung unterstützen wollen.
Erster Termin
Freitag, der 21. März um 19.00-22.00 Uhr Meditationszentrum Heilig Kreuz,
Gruppenraum Ablauf Kontemplation, Imbiss, Vorstellen der anwesenden,
Vorstellung Projekt, Aussprache, Verabredungen, Abendschluss
Weitere mir besonders am herzen liegende Termine und Angebote:
Mystagogische Pastoral: heilsame Präsenz 30. Januar – 2. Februar
Kommt früh im Jahr und wird in 25 auslaufen, deshalb liegt mir das Zustandekommen
besonders am Herzen. Bitte überlegt für Euchj selbst und weist andere darauf hin.
Siebenjährige Kontemplationsgruppe: kontemplativ, mitfühlend leben –
Lebensweise Liebe, 2025 bis 2031, Beginn 6.-11. April
Hier sind aktuell wieder drei Plätze frei für Spätentschlossene.
Wer doch noch dazukommen oder sich bei mir informieren möchte, bitte melden.
Osterkurs vom 15.- 20 April am Benediktushof.
Nach gut einem Vierteljahrhundert mein letzter zusammen mit Jutta Coleitung und Ingrid Assistenz.
Ich wünsche mir Begleitung bei diesem Abschied von vertrauten.
Kontemplation und Ikonenschreiben auf Kreta 22.April – 2. Mai
Erstmals wieder nach 2001 Kontemplationswoche auf der Hallig Oland eine
gemeinsame Reise in die Orthodoxe Akademie von Kreta in Kolymbari,
westlich von Chania, direkt am Meer gelegen. Konstantina Stefanaki,
die Leiterin der Ikonenwerksatt der Akademie wird uns , wie die letzten Jahre
am Hof im Malen und Schreiben anleiten.
Vorerfahrung oder künstlerische Begabung sind nicht nötig.
Alle Teilnehmenden haben bisher eine schöne Ikone gestaltet.
Noch fehlen einige Anmeldungen, Anmeldeschluss ist Ende Januar wegen der Flüge. Infos bei mir und auf der Website
Und nun nächste gemeinsame Praxismöglichkeiten:
Abend der Stille und Kontemplation digital, donnerstags von 19.00 21.00 Uhr
starten wieder am 16. Januar.
Zugang über WEBSITE, rechte Spalte unter aktuellen Terminen.
Wochenimpulse 2025 zu Texten von Karlfried Graf Dürckheim,
donnerstags ab ca. 22:30 Uhr auf dem youtube Kanal der Weggemeinschaft und später auf der Website.
Erster Kontemplationstag 25 am 18. Januar Heilig-Kreuz 10.00 – 18.00 Uhr
Jahresauftakt mit üblichem Ablauf.
Abschluss Dreijähriges 4.-9. Februar Benediktushof
Erster Gottesdienst aus der stille 16. Februar 17.00 Uhr Heilig-Kreuz
Kontemplation – heilsame Klänge-mantrisches Singen mit Klaus Nagel
25. Februar – 2. März, Benediktushof
Mitsingkonzert 1. März 19:30 Uhr Rundkirche Holzkirchen
Soweit der Ausblick in den Auftakt des neuen Jahres. Ich bin gespannt,
was das Jahr für uns bereithält, reue mich auf Wiedersehen und gemeinsame Praxis,
wünsche mit herzlichem kontemplativen Gruß einen guten Beschluss,
guten Gang durch die 12 heiligen Raunächte hinein ins Neue
Sven