Monatsbrief Januar 2022

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Monatsbrief Januar 2022

 

Was wir zutiefst sind, ist zeitlos.

Es erscheint nur in Zeit und Form.

Es wechselt nur die Kleider, aber nicht das Wesen.

Was wir zutiefst sind,

wird weder geboren, noch stirbt es.

Es wird immer nur die Urwirklichkeit geboren.

  • Willigis Jäger

 

 

Liebe Mystik- und Kontemplationsinteressierte!

Liebe Weggefährtinnen und Wegefährten!

 

Zunächst wünsche ich Dir ein gutes, erfülltes, aber nicht überfülltes, inspirierendes, gelingendes, kurz, ein gesegnetes neues Jahr.

In diesen Tagen schauen wir zurück, bilanzieren und schauen voraus. Fast so, als wäre Zeit etwas Stabiles, Gesichertes. In unserem alltäglichen Bewusstsein fühlt es sich ja auch so an. Erinnerungen erscheinen uns dabei gesichert und gemeinsam geteilt und doch können zwei Menschen auf das gleiche Widerfahrnis ganz unterschiedlich zurückschauen. Woran liegt das?  Auch etwas Erinnertes existiert ja nicht an sich, sondern wird im Augenblick des Erinnerns gebildet, konstruiert und rekonstruiert. Es wird beeinflusst dadurch, in welcher Haltung und Stimmung ich darauf zurückschaue. Auch Erinnerung ist also etwas Lebendiges, etwas sich Wandelndes. Was wir zutiefst sind, ist zeitlos, lehrte Willigis und mit ihm die mystische Tradition. Es erscheint zwar in Zeit und Raum als bestimmte Form. Was aber wechselt, ist nur die Kleidung, die äußere Erscheinungsform. Was wir zutiefst sind, ist davon unabhängig. Das haben wir gerade im Fest der geweihten Nacht begangen: Gott wird Mensch, inkarniert sich, damit wir erkennen, woher wir kommen, wozu wir da sind, wohin wir gehen und dass wir Anteil haben an dem zeitlosen einen Leben. Was wir zutiefst sind, wird weder geboren noch stirbt es. Wie Jesus es sagte: „Eh Abraham war (der historisch 1200 Jahre vor Christus lebte) bin ich“. Wiedergeboren wird immer nur das EINE, wird immer nur der Herr.

Ewigkeit ist aus dieser Perspektive nicht etwas, was später kommt und eine lange Zeit darstellt. Ewigkeit ist jene Dimension und Qualität von Hier und Jetzt, welche Vergangenheit und Zukunft in der Gegenwärtigkeit einschließt. Und diese Qualität transzendiert alle Konzepte und Kategorien, auch die von Zeit und Raum.

Um diese Qualität von Gegenwärtigkeit geht es in unserer kontemplativen Praxis, zu der ich auch im neuen Jahr wieder einlade. Vor den aktuellen Anlässen im Januar möchte ich einen Blick auf das Jahr 2022 werfen.

 

Die Jahrespost dürftest Du erhalten haben, falls nicht, melde Dich dafür bitte nochmals auf der Website an. Einige Termine liegen mir im Blick auf 2022 besonders am Herzen, deshalb möchte ich sie hier nochmals eigens nennen:

Insgesamt möchte ich der Weggemeinschaft in 2022 wieder etwas mehr Aufmerksamkeit widmen und deshalb einige Termine besonders stärken.

 

Tag der Weggemeinschaft am 16. Juli in Heilig Kreuz.

Woche der Weggemeinschaft: 05. bis 09. September im Exerzitienhaus Hofheim

Jahresvortrag der Weggemeinschaft am 27. Oktober in Heilig-Kreuz.

 

Ich wünsche mir diese Termine als Kristallisationspunkte für uns. Weggemeinschaft braucht Treffen und Kontakt und Begegnung. Wer sich zugehörig fühlt oder die Weggemeinschaft kennenlernen will, ist besonders herzlich dazu eingeladen!

Das gilt natürlich insbesondere für die formal als Kontemplations-SchülerInnen aufgenommenen Menschen.

 

Daneben bringt das Jahr weitere Angebote, die mir am Herzen liegen:

 

Kontemplation und Qi Gong mit Sabine und mir nach Ostern: 24 bis 26. April.

Das neue und letzte von mir geleitete Dreijährige Training, welches im Mai beginnt. Gegenwärtig gibt es noch drei Plätze.

 

Der Auftakt zur mystagogischen Pastoral im Oktober und der

dieses Mal hoffentlich zustande kommende Kurs Kontemplation und Einführung ins Ikonenschreibenim Dezember.

 

Es bleibt natürlich eine Grundfrage: Was ermöglicht uns die Pandemie an präsentem Kontakt? Ich hoffe, wir können etliches über Hygienekonzepte realisieren und bin zuversichtlich im Blick auf gemeinsame Praxiszeiten. Sicher ist eine Frage bei perspektivisch sich stabilisierenden Praxiszeiten: Wer kommt noch und wieder, wer ist verlustig gegangen und wer neu dazugekommen? Es wird ein spannendes 30. Jahr unserer Weggemeinschaft vor dem Jubiläum in 2023.

 

Aktuelles:

Es beginnt sehr zügig in 2022:

Der Abend der Stille und Kontemplation digital startet bereits am Dreikönigstag, dem 06. Januar, wie gewohnt von 19.00-21.00 Uhr. Zugang über Link auf der Website.Auch im neuen Jahr möchte ich ihn aufrechterhalten und auch die Impulse wieder auf youtube Kanal und Website zur Verfügung stellen. In 2022 möchte ich mich dabei 50 biblischen Impulsen widmen.

 

Kontemplationstag zum Jahresbeginn am 8. Januar, 10.00-18.00 Uhr Hofheim-Langenhain, Alt-Langenhain 39-41. Anmeldung bis Freitag, 12.00 Uhr, auf der Website.

 

Digitales Alltagsretreat vom 02. bis 11. Februar, Anmeldung über den Benediktushof.Gemeinsames Praktizieren morgens 6.15-7.30 und abends 19.00-21.00 Uhr

 

Nun wünsche ich Euch einen guten Start in 2022 und freue mich auf Wiedersehen und gemeinsames Praktizieren.

 

Sven