Monatsbrief April 2022

|   Monatsbriefe

Monatsbrief April 2022

 

Wer da ist, gehört dazu!

Wer sich zugehörig fühlt, gehört dazu.

Wer da ist, ist die Weggemeinschaft!

  • SJH

 

Liebe Mystik- und Kontemplation-Interessierte!

Liebe Weggefährtinnen und Weggefährten!

 

Monatsimpuls

Vom 11. bis 13. März fand das ursprünglich für März 2020 geplante  Wochenende zum Thema Orientierung und Visionssuche der Weggemeinschaft statt. Dabei beschäftigte uns durchgängig die Frage nach dem „Wir“. Wir, die Weggemeinschaft - wer ist dieses Wir? Wer gehört dazu, wer sind wir überhaupt? Neben Fragen der Zukunftsgestaltung waren immer wieder Fragen nach dem Wir und dem Selbstverständnis an der Oberfläche und im Vordergrund.

Seit Beginn 2003 vertrete ich ja: Wer da ist, gehört dazu, wer sich zugehörig fühlt, ist es! Mir liegt nach wie vor an dieser Offenheit. Es gibt keinen TÜV, keine Voraussetzungen zur Teilnahme oder Zugehörigkeit. Jeder darf sein, mit dem, was er oder sie mitbringt, was sich zeigt und zu ihm / ihr gehört. Auch werden weder Praxiskontinuität noch Tiefungs-Grade abgefragt. Nein, wer zum gemeinsamen Praktizieren da ist, gehört dazu, ist zugehörig. Dies ist die offene Seite, die hoffentlich einladend wirkt, ermutigt und Hemmschwellen überflüssig werden lässt.

Die Rückseite dieser Offenheit ist aber auch die Unschärfe. Wer gehört denn nun dazu? Ich weiß es nicht. Es gibt keine Mitgliederliste, kein Parteibuch, kein Ausweisdokument. Ein Anhaltspunkt sind für mich, aber auch offen und unverbindlich, die Menschen, die die Jahrespost bekommen oder diesen Monatsbrief und die Abonnenten des YouTube-Kanals der Weggemeinschaft.  Und natürlich die Anwesenden beim Praktizieren, sei es präsent oder digital. Und diese Offenheit ist mir wichtig. Gleichwohl gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Nähe- und Distanzgestaltung zur Weggemeinschaft, Grade unterschiedlicher Verbindlichkeit. Da kommen Menschen einige Male und dann nicht wieder, schreiben aber mehrere Jahre später einen herzlichen Dank als Ausdruck tiefer, inspirierender Zugehörigkeit über die Impulse des Monatsbriefes. Wieder anderen wird es zur guten Gewohnheit, donnerstagsabends oder bei den monatlichen Kontemplationstagen dabei zu sein. Und natürlich stärkt das Kennenlernen und Wiedererkennen von Mitpraktizierenden das Zugehörigkeitsgefühl. Andere wählen eine höhere Verbindlichkeitsform und nehmen am dreijährigen Kontemplationstraining teil oder sie entscheiden sich für eine formale Schülerschaft und begeben sich womöglich als Assistenz auf einen weiter intensivierten Schulungsweg.

All dies gilt es nicht zu bewerten, obgleich der Praxisweg zu größerer Intensität und Verbindlichkeit strebt.

Oder wie es auf dem Grabstein Rumis steht:

Komm. Komm,

wo immer du gerade bist!

Wanderer, Andächtiger, Liebhaber des Abschieds.

Es spielt keine Rolle.

Unsere Karawane ist kein Ort der Verzweiflung.

Komm, komm, selbst wenn Du deine Gelübde

schon tausendmal gebrochen hast.

Komm, komm trotzdem wieder, komm!

 

 

Die Weggemeinschaft gibt es wegen Dir und für Dich, mich, uns.

Oder, wie es in dem durch das Wochenende inspirierten Selbstverständnis heißt: Sie ist zuallererst Praxisgemeinschaft, sie übt das kontemplative Gebet ein, als Einzelne und gemeinsam und unterstützt damit, einen eigenen spirituellen Weg für sich zu finden und zu gehen. Dabei mündet die Praxis in eine alltägliche Lebenshaltung.

So soll es auch bleiben: Wir sind äußerlich und juristisch gesehen ein Nichts. Kein Verein oder Institut, keine juristische Form oder Person, es gibt keinen Mitgliedsbeitrag und keinen Ausweis. Es geht um innere Zugehörigkeit, die sich in äußerer ausdrückt. Jeder und jede Mitpraktizierende stärkt das gemeinsame Feld, unterstützt die anderen und die Kontemplation. Deine Stille und Sammlung, wie fragil auch immer, macht es stiller und gesammelter in mir.

Und doch gibt es Kristallisationspunkte, an der Weggemeinschaft in besonderer Weise sichtbar wird. Dies sind die hervorgehobenen Praxisangebote: der Jahresvortrag der Weggemeinschaft, der Tag der Weggemeinschaft, die Woche der Weggemeinschaft, an denen etwas in besonderer Weise sichtbar wird – oder auch nicht. Da fehlt etwas, wenn Du nicht da bist. Deshalb weise ich darauf manchmal in etwas übertriebener Form („guter Ton“) hin. Das ist die Rückseite der Bedeutung, die Du für uns als Weggemeinschaft hast: Nicht nur jeder kann zugehörig sein, nein, jeder und jede ist auch wichtig und bedeutsam mit seinem / ihrem Praktizieren und Erfahrungen.

Auch wegen der Sichtbarkeit der Weggemeinschaft nach außen folgen hier nicht wie gewohnt die Angebote zur gemeinsamen Praxis, sondern zunächst eine neue Rubrik der Monatsbriefe:

 

Neues aus der Weggemeinschaft:

-Wiedereröffnung der Schulungs- und Leitungsgruppe

Ein Ergebnis des Wochenendes ist auch, dass der Assistententreff wiederbelebt wird. Er firmiert zukünftig unter dem Titel Schulungs- und Leitungsgruppe. Geborene Mitglieder sind die Lehrenden der Weggemeinschaft (bestehend aus den formal ernannten Lehrerinnen und Lehrern und den Assistentinnen und Assistenten, da diese ja in besonderer Weise den Raum der Stille gestalten, kultivieren und halten), sowie einigen fest in der Praxis verankerten Interessierten. Falls Du Dich angesprochen fühlst: Es gibt noch zwei bis drei offene Plätze. Der Schulungsaspekt beinhaltet insbesondere das zur Lehrerernennung Erforderliche: Ritualkunde und -sicherheit, Fähigkeit zur Einführung und Begleitung anderer auf dem Weg. Der Leitungsaspekt bezieht sich auf Klärung von Profil-, Selbstverständnis- und Entwicklungsfragen der Weggemeinschaft, Bilanzierung und Projektierung von Angeboten und Klärung anstehender Aufgaben.

(Link zu den Papieren des Wochenendes: Download)

-20-jähriges Jubiläum 2023

Auch dies hat uns beschäftigt und führte zu folgender Planung. Wir wollen das Jubiläum in einem Dreischritt begehen:

Donnerstag, 21. September 2023, Jubiläumsvortrag (noch unklar, ob durch mich oder einen Gast).

Samstag, 23. September, Praxistag und gemütliches abendliches Beisammensein.

Sonntag, 24. September, 14.00 Uhr, Feier des Lebens mit Lehrerinnen-Ernennung.

Bitte: save the date – oder besser: gleich anmelden, ist auf der Website schon möglich. Ort: unsere neue Heimat Heilig Kreuz.

-Gemeinschaftsformen

Auch die Frage, wie das gegenseitige Anteilgeben und -nehmen entwickelt und vertieft werden kann, hat uns beschäftigt. Gemeinsam wurde diese Vertiefung als Interesse bekundet. Zunächst einmal soll insbesondere das Bewusstsein für die Möglichkeit dazu im Rahmen der Weggemeinschaft gestärkt werden. Als ermutigend wurde es erlebt, wenn Menschen in den Eingangsrunden berichten, was sie bewegt oder auch belastet. Auch hier gilt wieder: Auch an dieser Stelle prägst und gestaltest Du mit Deinem Beitrag die gemeinsame Kultur mit. Das ist wichtig im Bewusstsein zu halten.  Nachfragen, das Anbieten von Gespräch und / oder praktischer Hilfe nach persönlicher Kontaktaufnahme mit einzelnen Menschen könnte kultiviert werden. Ob   besondere Austauschräume und Foren entstehen sollen, ist offen.

 

Nächste Möglichkeiten zu gemeinsamer Praxis:

  1. Osterkurs mit Ingrid und mir am Benediktushof vom 12. - 17. April
  2. 23. April: Vierter Ökumenischer Kontemplationstag mit Mahlfeier  von 10.00 bis 18.00 Uhr in heilig Kreuz mit Sr. Kristina W., Pater Tobias Specker SJ und mir
  3. Kontemplation und Qi Gong mit Sabine und Sven-Joachim Haack vom 24. bis 26. April am Benediktushof, dafür gibt es noch einige freie Plätze
  4. Abend der Stille und Kontemplation digital,

donnerstags 19.00 bis 21.00 Uhr, Zugang über Website,  Anforderungslink unter den aktuellen Terminen rechte Spalte.

 

 

Nun freue ich mich auf Wiedersehen und gemeinsames Praktizieren in dieser bewegten und irren Zeit.

 

Sven